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Schauspiel Stuttgart

Dienstag • 03/10/2023 • 20:00 Uhr • Stadtsaal
Die Präsidentinnen

Von Werner Schwab / Regie: Amélie Niermeyer
Mit Anke Schubert / Christiane Roßbach / Celina Rongen
Dauer – ca. 1:25 Std, keine Pause

Allzu gerne würden sie einen Zipfel vom Glück erhaschen und bleiben doch nur die Präsidentinnen ihres Unglücks: die Mindestpensionistinnen Erna und Grete. Erna hat sich der Religion und der Sparsamkeit verschrieben, gießt ihren Kaffee mit Toilettenpapier auf und trägt eine Pelzhaube von der Mülldeponie. Sie sorgt sich um ihren Sohn Herrmann, der dem Alkohol zuspricht und nicht im Traum daran denkt, ihr Enkel zu schenken. Grete, von ihrem Mann für eine Achtzehnjährige verlassen, hat sich ihren Dackel Lydia zur neuen Lebenspartnerin erkoren. Mariedl, die dritte im Bunde, ist Klofrau von Beruf und aus Berufung. Gegen die Verlockungen der Liebe sind sie dennoch nicht gefeit. Erna träumt von einer Liaison mit dem örtlichen Fleischer, dem Wottila Karl, und Grete fantasiert sich eine Zukunft als Gutsherrin mit dem feschen Musikanten Freddy herbei. Mariedl hingegen würde gerne einmal unter dem Jubel einer großen Menge ihre Meisterschaft unter Beweis stellen. Ihre Tagträume arten in eine erbitterte Zimmerschlacht aus, an deren Ende eine der drei auf der Strecke bleibt.

Werner Schwab zündet in seinem längst zum modernen Klassiker avancierten „Fäkaliendrama“ ein komödiantisches Feuerwerk. Seine Präsidentinnen sind Königinnen ihres Leids. Gefangen in ihren Lebenslügen sitzen sie auf einem Vulkan unterdrückter Sehnsüchte und unerfüllter Begierden. „Das sind Leute, die glauben, alles zu wissen, über alle zu bestimmen. Eine Form von Größenwahn“, schrieb Schwab über sein infernalisches Frauen-Trio.

„Stark gespielt, lebensweise inszeniert.“ (Südwestpresse)