Choreografie: Ed Wubbe
Das Scapino Ballet aus Rotterdam gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Tanzkompanien Europas. Dessen Leiter Ed Wubbe hat in seinen Choreografien schon früh den Tanz mit Theater, Oper und Videokunst verwoben. Mit seinem Gespür für zeitgemäße Themen und Darstellungsformen hat er das Ballett modernisiert und spannende Tanzdramen geschaffen, in denen Tänzer ausdrucksstarke Figuren verkörpern und sinnliche, bildgewaltige Szenarien erschaffen.
„Scala“ ist ein faszinierendes Tanzdrama über das Barockzeitalter. Zur betörenden Musik von Vivaldi, Händel, Muffat, Scarlatti, Albicastro und Ferrandini zeichnet Ed Wubbe ein mitreißendes Epochenporträt. Zwischen Glanz und Elend, höfischer Etikette und diabolischen Intrigen, verführerischer Erotik und lustvoller Dekadenz, blühender Pracht und schleichendem Verfall wird die Bühne zum Treffpunkt und Laufsteg der Schönen und Reichen. Gewandet in luxuriöse, weit schwingende Kostüme, die die Geschlechtergrenzen verschwimmen lassen, beginnt ein Reigen von flüchtigen Begegnungen voller Leidenschaft, Eitelkeit und Missgunst. In wunderschönen Gruppen-Tableaus stellt man sich zur Schau, in überwältigenden Tanzformationen werden rauschende Feste gefeiert, mit verführerischen Gesten werden Begehren und Lust demonstriert. Doch der schöne Schein trügt. Zärtliche Momente werden von spöttischem Gelächter oder eifersüchtigen Blicken begleitet. Mögliche Vertrautheit verwandelt sich in Misstrauen, Ausgelassenheit in Aggression, Freude in Depression. In einem raffinierten Wechsel zwischen Aufmerksamkeit erhaschenden Soli, leidenschaftlichen kämpferischen Duetten, wetteifernden Trios und prachtvollen Gruppenchoreografien treten die dunklen, verborgenen Seiten dieser Gesellschaft zutage. Mit ihrem Narzissmus, ihrem Drang nach Öffentlichkeit, ihrer oberflächlichen Konversation, der Angst vor innerer Leere, der Gewaltbereitschaft und der Machtgier erinnern diese Eigenschaften der Barockzeit stark an Entwicklungen unserer heutigen Gesellschaft.
„Großartig, mit welcher Kraft und Virtuosität die Kompanie die lustvollen und düsteren Visionen dieser Epoche tanzt und spielt“ (Mainpost)
„Extravagant und opulent. Ein berauschendes Fest für alle Sinne“ (Wow Bonn)
„Eine Produktion von so großer Schönheit, dass man sie nicht vergisst“ (Theaterparadijs)
