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Metropoltheater

Dienstag • 28/01/2020 • 20:00 Uhr • Stadtsaal
Ach diese Lücke

Von Joachim Meyerhoff / Bühnenfassung: Gil Mehmert

Schauspiel-Star Joachim Meyerhoff erzählt in seinem biografischen Roman von den leidvollen, bisweilen auch glücklichen Momenten eines jungen Mannes, der als Zivildienstleistender von einem erotischen Abenteuer im Schwesternwohnheim träumt, stattdessen in einer Münchner Schauspielschule landet und fortan mit den Herausforderungen und Verlockungen dieses Berufs zu kämpfen hat.

In der Gruppe soll Joachim den bohrenden Blicken seiner Mitschüler standhalten, beim Gesangsunterricht streicht ihm die lustbetonte Lehrerin übers Knie, der Kampf mit der Aikido-Rolle wird zum schmerzhaften Erlebnis und Mentorin Gretchen Kinski setzt ihre wallenden Haare in Szene, damit die Schüler zur gekochten Spaghetti-Nudel oder rotierenden Maschine werden, in dessen Räderwerk sich Joachim als Teil eines orgiastischen Gesamtkörpers fühlen darf. In dieser selbstverliebten skurrilen Welt schliddert er von einer Niederlage zur nächsten. Als er auch noch daran scheitert, Effi Briest mit einem Nilpferd zu kreuzen, träumt er erneut vom Schwesternwohnheim. In der Realität wohnt er jedoch bei seinen Großeltern, mit denen er höchst bizarre Alltagsrituale teilt. Der schwerhörige, emeritierte Philosophieprofessor und die exaltierte ehemalige Schauspiel-Diva starten mit einem morgendlichen Enzian-Gurgeln. Nach dem Frühstückssekt, einer mittäglichen Weinprobe und dem 18-Uhr-Whisky endet der Tag mit einem Gute-Nacht-Cointreau und einer seligen Treppenliftfahrt. Dazwischen geben Opa Hermann Kierkegaard und Oma Inge ihre großen Rollen zum Besten, um sich dann auf dem Kamin-Vorleger ihrer Musik hinzugeben. So wird Joachims Selbstfindung zwischen Schauspielausbildung und Großeltern-Alltag immer mehr zum verrückten Hindernislauf…

Mit eleganten Szenen- und Rollenwechseln, beredten Gruppenchoreographien und saukomischen Solo-Einlagen macht Regisseur Gil Mehmert aus dem Roman eine traumhafte Theateraufführung. Und wenn Joachim in ulkiger Verzweiflung immer wieder zu scheitern droht und trotzdem weiter macht, wird das Theater zu einer humorvollen Metapher des Lebens.

 „Ein ganz großer Wurf. Ein Theaterabend zum Schwärmen schön“ (Donaukurier)

„Ein zauberhaftes, perfekt choreographiertes Treiben. Einfach zum Niederknien“ (Münchner Merkur)